Archivkurs: Bezirksheimatpflege vernetzt Bewahrerinnen und Bewahrer von Kulturgut
Gegen Staub, Insekten oder „administrative Demenz“ – der Fortbildungskurs der Bezirksheimatpflege präsentiert die Herausforderungen moderner Archivarbeit und räumt dabei mit so manchem Klischee auf.
Zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich der Wertinger Bürgermeisters Willy Lehmeier zudem bei den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern für ihren Einsatz zur Erhaltung schwäbischen Kulturguts.
Neben Anerkennung für ihr Engagement erwartete die aus ganz Schwaben angereisten 36 Archivpflegerinnen und Archivpfleger jede Menge Fachwissen. Dr. Dominik Feldmann vom Stadtarchiv Augsburg räumte etwa in seinem Vortrag mit dem Klischee vom verstaubten Archivar auf: Viele Verwaltungen arbeiteten zunehmend mit digitalen Daten und stünden bei der Archivierung angesichts der ständigen Veränderungen gängiger Dateiformate und Programme vor der Gefahr, in „administrative Demenz“ zu verfallen, so Feldmann. Wie sich Dokumente vor schädlichen Faktoren wie Staub, Insekten und Licht schützten lassen, erklärte wiederum Andreas Frasch vom Staatsarchiv Augsburg in seiner Einführung zu den Grundlagen der Archivarbeit. Über die Inventarisierung, Konservierung und Archivierung von analogen und digitalen Fotos informierte Corinna Malek von der Heimatpflege des Bezirks Schwaben.
Die Aichacher Stadtarchivarin Sarah Schormair präsentierte den Teilnehmenden darüber hinaus die zeitgeschichtliche Sammlung ihres Archivs. Ein Rundgang durch die Räumlichkeiten des Stadtarchivs Wertingen unter Leitung des Archivmitarbeiters Anton Stehle und des Stadtarchivars Dr. Johannes Mordstein schloss den Kurs ab.
Der Fortbildungskurs für Archivbetreuerinnen und -betreuer fand heuer zum sechsten Mal statt. Wie in den vergangenen Jahren unterstützte die VR-Bank Lech-Zusam eG die Fortbildungsveranstaltung finanziell.