32. Tagung zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben: Antisemitismus heute
Die seit 1989 jährlich stattfindenden Tagungen zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben haben sich immer wieder mit den historischen Ausprägungen des Antijudaismus und des Antisemitismus befasst und ihren Blickwinkel auch auf die Zeit nach 1945 gerichtet. Zu erwähnen sind hier Verdrängungen, der Abbruch von Synagogen und das Verschweigen von Ereignissen. Die antisemitischen Gewalttaten der letzten Jahre und die mediale Präsenz von antisemitischen Äußerungen zeigen eine neue Qualität. Die Tagung will mit Schwerpunkt auf den süddeutschen Raum die Phänomene darstellen und analysieren und danach fragen, wie man ihnen begegnen kann.
Die Vorträge gehen ein auf die Auseinandersetzung mit Antisemitismus in schwäbischen Gymnasien und Volkshochschulen, im Jüdischen Museum Augsburg-Schwaben, in der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg und im Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Ulm. Der Fokus wird darüber hinaus auf Antisemitismus im deutschen Links- und Rechtsextremismus sowie in der transnational operierenden politischen Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ gerichtet. Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister a.D., Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, gibt einen Überblick zur derzeitigen Situation in Bayern.
Programm
Donnerstag, 22. Oktober 2020
10.00 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Direktor der Schwabenakademie Irsee: Begrüßung
Martin Sailer, Bezirkstagspräsident von Schwaben: Grußwort
10.15 Uhr
Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben, Augsburg: Einführung in die Thematik der Tagung
10.45 Uhr
Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister a.D., Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe: Die Situation in Bayern
13.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr
Alexander Mazo, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg: Antisemitismus heute. Die Erfahrungen der IKG
15.00 Uhr
Dr. Walter Jung, Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg: „... die Juden sind unser Unglück!“ Antisemitismus im deutschen Rechtsextremismus
16.00 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel, Technische Universität Berlin, Institut für Sprache und Kommunikation: Antisemitismus von Links
17.15 Uhr
Jim G. Tobias, Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts: „Israelkritik“ oder Antisemitismus? BDS (Boycott, Divestment and Sanctions)
19.00 Uhr Abendessen
Freitag, 23. Oktober 2020
9.00 Uhr
Dr. Barbara Staudinger, Jüdisches Museum Augsburg-Schwaben: Jüdische Museen und Antisemitismus – neue Probleme mit einem alten Thema?
9.45 Uhr
Dr. Nicola Wenge, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, KZ-Gedenkstätte Ulm: Die Arbeit des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg im Bereich des Antisemitismus
10.30 Uhr Kaffeepause
10.45 Uhr
Studiendirektorin Claudia Reinert, Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben, und OStD Bernhard Hof, Gymnasium Wertingen: Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus an den Gymnasien in Schwaben
11.30 Uhr
Christa Steinhart, Geschäftsführerin der Volkshochschule Augsburger Land e.V.: Das Thema Antisemitismus in der Arbeit der Volkshochschulen in Schwaben
12.15 Uhr
Schlussdiskussion
circa 13.00 Uhr Mittagessen
Konzeption & Tagungsleitung
Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben, Augsburg
Veranstalter
Heimatpflege des Bezirks Schwaben
Schwabenakademie Irsee
Anmeldungen
Schwabenakademie Irsee, Klosterring 4, 87660 Irsee
Tel. 08341 906-661, Fax 08341 906-669
www.schwabenakademie.de / buero@schwabenakademie.de
Kontakt
Dr. Peter Fassl, Bezirk Schwaben, Heimatpflege, Prinzregentenstr. 8, 86150 Augsburg
Tel. 0821 3101-309 / peter.fassl@bezirk-schwaben.de