Bezirk Schwaben trauert um seinen langjährigen Heimatpfleger Prof. Dr. Hans Frei

12. Dezember 2024: Der gebürtige Augsburger wirkte von 1970 bis 1987 als Heimatpfleger des Bezirks und war von 1987 bis 2003 Museumdirektor des Bezirks Schwaben. Der 87-Jährige prägte bis zuletzt die kulturelle Identität Schwabens.
Der Bezirk Schwaben gedenkt seines ehemaligen Heimatpflegers Prof. Dr. Hans Frei - Foto: Tanja Kutter, Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren

Der Bezirk Schwaben gedenkt seines ehemaligen Heimatpflegers Prof. Dr. Hans Frei. Bezirkstagspräsident Martin Sailer betont: „Herr Professor Frei war lange Zeit das kulturelle Gesicht des Bezirks. Mit seiner Arbeit prägte er maßgeblich die kulturelle Identität unserer Heimat und behielt dabei immer die jeweiligen regionalen und historischen Besonderheiten im Blick. Ihm ist es zu verdanken, dass Schwaben bis heute über reiche historische Baukultur verfügt. Auch gehen viele unserer Einrichtungen wie die Trachtenkultur-Beratung und die Beratungsstelle für Volksmusik nicht zuletzt auf die Initiative des Verstorbenen zurück. Mit seinem Ableben hinterlässt Herr Professor Frei eine große Lücke.“

Bezirksheimatpfleger Christoph Lang würdigt seinen Vor-Vorgänger: „Professor Dr. Frei hat den traditionell gefassten Begriff der Heimatpflege entscheidend erweitert und den Erfordernissen der damaligen Zeit angepasst. Besonders zu würdigen ist sein leidenschaftlicher Einsatz um den Erhalt gewachsener kultureller und naturräumlicher Strukturen. Es ist sein Verdienst, dass die Heimatpflege in unserer Region einen wichtigen Platz einnimmt.“

Prof. Dr. Hans Frei wurde 1937 in Augsburg geboren und wuchs in Bobingen auf. Er war von 1970 bis 1987 als Heimatpfleger des Bezirks und von 1987 bis 2003 als Direktor des Rieser Bauernhofmuseums (heute: Museum KulturLand Ries) und des Schwäbischen Volkskundemuseums Oberschönenfeld (heute: Museum Oberschönenfeld) tätig. Während seiner Tätigkeit für den Bezirk gelang es Frei, mit viel Überzeugungsarbeit historische Bausubstanz wie das Klosterareal Oberschönenfeld zu erhalten. Für sein Engagement erhielt er 1986 die Bayerische Denkmalschutzmedaille. Auch bei der Erneuerung des Kloster Irsees spielte Frei eine wichtige Rolle. Die heimische Natur und Umwelt waren ihm stets eine Herzensangelegenheit. Mit seinem Engagement trug er beispielsweise dazu bei, den Bau der A7 durch das Ries zu verhindern. Frei gab als sein Motto an: „Ich lieb so sehr das Schwabenland, dass nie die Lust zur Arbeit schwand.“ Der 87-Jährige engagierte sich bis zuletzt unermüdlich für die schwäbische Kulturlandschaft.